Am 17.08.2015 nahm Baubürgermeister Langensteiner-Schönborn die Einladung von Ultraleichtflug-Inhaber Berndt Stadelhofer an und stellte sich zusammen mit zwei Mitarbeitern der Stadtplanung der Stadt Konstanz den kritischen Stimmen von ausgewählten Flugplatz-Befürwortern. An dieser Stelle sei bereits positiv vermerkt, dass Herr Langensteiner-Schönborn der einzige Vertreter der Verwaltung Konstanz ist, der in der letzten Zeit den Flugplatz besucht hat bzw. auf eine Einladung zur Kommunikation direkt reagiert hat.

Herr Langensteiner-Schönborn ging zum Teil detailliert auf die Kritikpunkte der Befürworter ein und nahm sich nach einer mehr als zweistündigen teils sehr lebhaften, aber respektvollen Diskussion einen großen Stapel an Aufgaben mit:

  • Bezüglich der Kritik zu der Vergabepraxis für das angebliche Pro-Flugplatz-Gutachten versprach Herr Langensteiner-Schönborn sowohl den Ablauf der Vergabe und die (Nicht)-berücksichtigung 1) der weiteren Gutachter nochmals persönlich zu überprüfen, als auch den derzeitigen Auftrag an die Gutachter derart zu erweitern, dass nicht nur der wirtschaftliche Ist-Zustand des (in seiner Entwicklung zurückgehaltenen) Verkehrslandeplatzes untersucht wird, sondern auch ein Szenario von den Gutachtern in der ca. 10 Jahre fernen Zukunft entwickelt werden solle, das eine positiv von der Verwaltung geförderte Entwicklung des Verkehrslandeplatzes beinhalten solle.
  • Herr Langensteiner-Schönborn war sehr aufgeschlossen und interessiert an dem Bericht von Prof. Dr. Martin Wikelski, Professor für Ornithologie an der Universität Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie Radolfzell, der über Projekte berichten konnte, die stark von dem Verkehrslandeplatz Konstanz abhängig sind und mit denen 8-stellige Fördergelder verbunden sind. Prof. Wikelski machte eindrücklich klar, dass ohne die Sicherstellung des Fortbestehens des Flugplatzes, zwingend ein anderer Ort mit Flugplatz gefunden werden müsse und somit die Fördergelder der Region Konstanz entzogen würden.
  • Herr Langensteiner-Schönborn zeigte sich überrascht2), dass in Kürze bereits Probebohrungen auf dem Flugplatz Konstanz erfolgen sollen. Auf den Hinweis, dass doch bereits seinerzeit von Byk-Gulden Probebohrungen veranlasst wurden, deren Ergebnisse der Verwaltung auch bereits zur Einsichtnahme angeboten wurden, antwortete Herr Langensteiner-Schönborn, dass hier sicherlich keine überlappenden Tests durchgeführt würden, sondern er davon ausgehe, dass dies unterschiedliche Parzellen beträfe.
  • Prof. Joachim Frowein, Professor für Stadtplanung an der Hochschule für Technik Stuttgart, der ebenfalls der Einladung von Berndt Stadelhofer zu diesem Gespräch gefolgt war, brachte eine neue Variante ins Spiel: eine Randbebauung des nördlichen Teils des Flugplatzareals, unter der Voraussetzung der Beibehaltung des Flugbetriebs und der Landebahn. Bedingt durch gesetzliche Sicherheitsvorgaben sind hier bei der Bebauung bestimmte Höhenwerte in der unmittelbaren Nähe eines Flugplatzes einzuhalten. Hier versprach Herr Langensteiner-Schönborn durch die Stadtplanung der Verwaltung ein Szenario entwickeln zu lassen, dass die maximal verfügbare Fläche und Baumöglichkeit des Nordstreifens für eine derartige Variante darstellt.
  • Herr Langensteiner-Schönborn nahm ebenfalls Vorschläge aus dem Kreis der Flugplatzbefürworter auf, die Prüfung konkret genannter alternativer (im Gutachten von Dr. Acocella nicht berücksichtigter) Standorte für eine Gewerbeentwicklung vorzunehmen.

Herr Langensteiner-Schönborn sagte ein nächstes Treffen in ca. 6 Wochen zu – in jedem Falle aber deutlich vor einer Gemeinderatsentscheidung über den Flugplatz – zu ermöglichen und die Ergebnisse zu den o.g. Punkten zu präsentieren.

Die anwesenden Flugplatzbefürworter begrüßten einhellig das Engagement und die Kommunikationsbereitschaft von Herrn Langensteiner-Schönborn. Natürlich wird er sich letztlich daran messen lassen müssen, wie ernsthaft und zielführend die Umsetzung der „Aufgaben“ schlussendlich erfolgt. Wir sind gespannt.


 

1) Laut Herrn Langensteiner-Schönborn gab es keine „Nichtberücksichtigung“. Er möchte den Vorfall aber dennoch prüfen
2) Anmerkung von Herrn Langensteiner-Schönborn: Er war nicht darüber überrascht, sondern überrascht über die Aussage es seien auf dem Flugplatzgelände schon alle erforderlichen geologischen Erkundungen gemacht, weshalb er dies prüfen lassen werde und darüber auch informieren werde.

Gastautor: Peter Magulski

Software-Unternehmer und bei der Besprechung anwesender Flugplatzbefürworter.